Historie

Dernau – das romantische WeinKulturDorf im Ahrtal

Dernau ist mit dem Weinbau eng verbunden und kann auf eine lange Tradition zurückblicken.

Römerzeit

Bereits die Römer ließen sich im Ahrtal wegen des milden Klimas nieder und die Besiedlung nahm fortan zu. So ist am Fuße der nach Süden zeigenden Rebhänge – etwa vom Friedhof bis zum Oberdorf – eine römische Brand- und Scherbenschicht vorhanden. Der Hauptsiedlungsbereich lag jedoch unweit des ehemaligen Winzervereins. Beim Bau der Keller des Dernauer Winzervereins im Jahre 1884 sowie bei verschiedenen anderen Gelegenheiten wurden Teile einer römischen Hofanlage (villa rustica) mit Warmwasseranlagen Mosaiken, Badeanlage und einem Gräberfeld freigelegt. Des Weiteren traten Münzen aus dem 3. und 4. nachchristlichen Jahrhundert zu Tage.

Frankenzeit

Nach dem Ende der römischen Epoche gehörte Dernau zum fränkischen Karolingerreich. Die Reste zweier mittelalterlicher Wasserburgen mit den dazugehörigen Grabenanlagen waren bis in die 1950er Jahre in den Flurstücken „Im Graben“ und „An der Burg“ wohl noch zu sehen.

Erstmals urkundlich wird Dernau im Jahre 893 erwähnt. Im Prümer Güteverzeichnis wurde in diesem Jahr ein Weinbergsarial in „degernavale“ oder auch „degeneranauale“ mit einem Ertrag von drei Fudern Wein jährlich aufgeführt. Diese Nennung weist eindeutig auf unseren Weinbauort Dernau, in dessen Gemarkung der Kesselinger Klosterhof im klimatisch günstigeren Tal der Ahr seinen Wein anbaute.

Die Pfarrkirche St.Johannes Apostel weist in ihren Ursprüngen bis in das 9. Jahrhundert zurück. Am rechten Seitenaltar ist der heilige Silvester dargestellt, dem schon im 13. Jahrhundert eine Kapelle an der Stelle der heutigen Kirche geweiht war. Über weite Jahre war die Pfarrei Dernau mit dem Augustinnerinnenkloster in Marienthal verbunden. Dieses lässt auch im Jahre bis 1763 die Kirche neu errichten.

Mit den Orten Mayschoß und Rech gehörte Dernau zur recht kleinen Grafschaft Saffenburg. Im Laufe ihrer Geschichte wechselte die namensgebende Saffenburg häufig ihre Besitzer und wurde seit dem 16.Jahrhundert nicht mehr permanent bewohnt. Heute ist die Ruine der Saffenburg in Mayschoss für Besucher zugänglich. Vom Burgfried aus hat man einen einzigartigen Rundblick über das Ahrtal.

Das in der Gemarkung Dernau liegende Augustinerinnenkloster Marienthal wurde 1136 gegründet, in 1632 von den schwedischen Truppen geplündert und niedergebrannt und 1699 komplett neu wiederaufgebaut. Unter Napoleon wurde das Kloster 1802 im Rahmen der Säkularisation aufgehoben.Im letzten Jahrhundert war das Kloster Marienthal Teil einer staatlichen Weinbaudomäne Dieser staatliche Weinbaubetrieb wurde 2004 von privaten lokalen Winzerbetrieben übernommen und als Weingut Kloster Marienthal weitergeführt bzw. weiter ausgebaut. Die Ruine des Marienthaler Kloster ist sehenswert. In den alten Gemäuern erwartet Sie eine traumhafte Kulisse. Das einmalige Ambiente des Klostergartens sowie der Klosterruine lädt ein zum ruhigen Verweilen und Einkehren. Hier finden regelmäßig Veranstaltungen und Konzerte aller Art statt.

1798 bis Gegenwart

Nach 1798 wurde das Ahrtal von französischen Revolutionstruppen besetzt und annektiert und gehörte bis 1814 zum Arrondissement Bonn im französischen Rhein-Mosel Departement In diesen zwei Jahrzehnten wurden bedeutende Grundlagen für die heutige Form des Weinanbaus geschaffen. 1815 fiel das gesamte vorherige Rhein-Mosel-Departement an das Königreich Preußen. Unter der preußischen Verwaltung wurde Dernau 1816 dem Kreis Ahrweiler im Regierungsbezirk Koblenz zugeordnet, der von 1822 an zur Rheinprovinz gehörte. Seit 1946 ist Dernau ein Teil von Rheinland-Pfalz.

Von 1960 bis 1972 entstand zwischen Dernau und dem heutigen Stadtteil Ahrweiler von Bad Neuenahr-Ahrweiler der sogenannte Regierungsbunker („Dienststelle Marienthal“) der Bundesrepublik Deutschland. Er diente den damaligen Verfassungsorganen aus dem nahegelegenen Bonn als Ausweichsitz für den Verteidigungsfall bei einem Atomkrieg. Nach Ende des Kalten Krieges verlor die Anlage ihre strategische Bedeutung. Ein kleiner Teil der einst weitläufigen Anlage wurde in ein Museum des Kalten Krieges umgewandelt und am 1. März 2008 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Der weitaus größte restliche Teil des Bunkers wurde jedoch entkernt und verschlossen.

Das Wahrzeichen von Dernau fällt dem Besucher schon von weitem ins Auge. Der Krausberg (361m) ist eine Art Hausberg des Weinortes . Auf ihm steht ein steinerner Aussichtsturm, der 1927 vom Eifelverein Dernau errichtet wurde und nach der Kriegszerstörung 1967 wieder aufgebaut werden konnte. Niemand sollte versäumen, ihn zu besteigen. Ein herrliches Panorama belohnt den Aufstieg. Fern am Horizont tauchen bei schönem Wetter die Städte Köln und Bonn auf. Bei klarer Sicht ist sogar der Kölner Dom zu erblicken. An Sonn- und Feiertagen, wenn die Fahne auf dem Turm weht, ist die Krausberghütte von 09:30 bis 18:00 Uhr bewirtet.

Liebe Gäste und Freunde unseres WeinKulturDorfes Dernau,

seit dem 14./15.Juli 2021  ist unsere Heimat, das wunderschöne Ahrtal, nicht mehr wie sie mal war.